Marion Zimmer Bradley - Darkover 04 by Die Zeit der hundert Koenigreiche

Marion Zimmer Bradley - Darkover 04 by Die Zeit der hundert Koenigreiche

Autor:Die Zeit der hundert Koenigreiche
Die sprache: de
Format: mobi, epub, azw3
veröffentlicht: 2012-06-24T10:22:59+00:00


Er blieb bewegungslos knien und betrachtete sein Spiegelbild in ,der glasigen Oberfläche. irgendwie wußte er, daß es nicht einfach eine Reflektion war. Er selbst befand sich in diesem Schirm aus vielen einzelnen Glasschichten, von denen jede mit einem SternensteinKristall verstärkt war. Diese Kristalle nahmen die Schwingungen der den Leroni gehörenden Sternensteine auf. Das Geflecht ihrer Gedanken schwang sich hinaus über Abgründe leeren Raums, immer weiter, auf der Suche nach etwas, das in dies Muster paßte, genau paßte … etwas kam näher, hätte berührt … hätte ergriffen werden können … Nein. Es war kein Duplikat, nur eine Ähnlichkeit, vielleicht zu neunzig Prozent übereinstimmend, aber nicht das genaue Duplikat, das allein in dem Schirm gefangen werden konnte. Bard fühlte den anderen fortgleiten, verschwinden, und die Suche ging weiter. (Weit weg in den Kilghardbergen erwachte ein Mann namens Gwynn aus einem Alptraum, in dem ihn Gesichter umkreist hatten und auf ihn niedergefahren waren wie der Falke auf seine Beute, und eins der Gesichter war ihm ähnlich gewesen wie das eines Zwillingsbruders … Der Mann war gesetz- und vaterlos, doch hatte seine Mutter ihm gesagt, er sei vor dreißig Jahren bei der Plünderung Scathfells von Ansel, Sohn Ardrins des Ersten, gezeugt worden.)

Wieder schwang sich das Netz hinaus, diesmal über größere Abgründe, eine sternenlose Nacht, eine entsetzliche Leere jenseits von Raum und Zeit, erfüllt von alptraumhaften Strudeln grauenhaften Nichts. Wieder bildete sich hinter Bard ein Schatten auf dem Schirm, schimmerte, zerfloß, zuckte, kämpfte, wie ein Schläfer darum kämpft, aus einem bösen Traum zu erwachen. Irgendwo flammte ein Funke in Bards Gehirn auf: Ich selbst - oder der andere? Er wußte es nicht, konnte es nicht erraten. Der Schatten kämpfte um seine Freiheit, aber sie hielten ihn fest, gefangen in ihrem Netz, bewegten sich von Punkt zu Punkt der vom Schirm umschlossenen Struktur … prüften, ob jede Nebensächlichkeit, jedes Atom übereinstimmend, identisch war … Jetzt!

Bards Gedanken erfaßten eher als seine Augen das Aufzucken von Blitzen im Raum, den versengenden Schock, als der andere von den, Schatten in seinem Geist losgerissen wurde, als die Struktur sich verdoppelte und in zwei Hälften zerriß … Entsetzen flammte in ihm. War das seine eigene Furcht oder die des anderen, der auf unvorstellbare Weise über jenen großen Abgrund des Raums gerissen worden war? Bard erhaschte einen Blick auf eine große gelbe Sonne, wirbelnde Planeten, durch die dunkle Leere flammende Sterne im Schock kreiselnde und dahinrasende Galaxien … Ein Blitz zuckte durch sein Gehirn, und er verlor das Bewußtsein.

Er regte sich, und nun merkte er, daß er wütende Kopfschmerzen hatte und völlig durcheinander war. Dom Rafael richtete ihn auf und fühlte ihm den Puls. Dann ließ er ihn wieder niedersinken und ging an ihm vorbei, und Bard, dem von dem Blitz übel war, folgte ihm mit den Augen. Die hinter ihm stehenden Leroni wirkten ebenfalls benommen. Bard fing einen Gedanken von einem auf: Ich glaube es nicht. Ich habe es getan, ich war Teil davon, und trotzdem glaube ich es nicht … Am entgegengesetzten Pol des großen Schirms lag der nackte Körper eines Mannes auf dem Fußboden.



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